Einer-Wiederholungs-Maximum (EWM)
Einer-Wiederholungs-Maximum (EWM) (one-repitition maximum), die Last, die gerade noch einmal mit maximalem Kraftaufwand und vollem Bewegungsumfang bewältigt werden kann (→Maximalkraft, dynamische). Es wird über die Versuch-und-Irrtum-Methode ermittelt und etwa nach drei bis fünf Versuchen erreicht (Braith et al. 1993). Das EWM wird als Ausgangsgröße zur Berechnung der Belastungsintensität z.B. im Kraftausdauer-Training herangezogen.
Während auf der einen Seite mit dem EWM regelrechter Kult betrieben wird (z.B. Ermittlung über Tabellen im Internet: http://fitness-experts.de/1rm-rechner), halten andere diese Vorgehensweise für überflüssig (Olivier et al. 2016, Marschall & Fröhlich, 1999) oder für nur bedingt einsetzbar. „So variiert die Belastungseinschätzung sowohl in Abhängigkeit vom Trainingsgerät als auch der Trainingsintensität; d. h. in allen Trainingsgruppen kann eine Gewöhnung sowohl an die Geräte als auch an die jeweils eigene Trainingsintensität festgestellt werden. Die persönliche Belastungseinschätzung hängt von einer Reihe unterschiedlicher Faktoren ab. Neben den sogenannten „zentralen und lokalen Faktoren“ (→Herzfrequenz, →Atemminutenvolumen, →Sauerstoffaufnahme, →Laktatgehalt, →pH-Wert und →Energiebereitstellung) ist vor allem auch der Einfluss der Motivation, der Tagesform und nicht zuletzt der Psyche des jeweils Trainierenden auf die RPE-Skala zu berücksichtigen“ (Lottmann, 2002, S.142/143). Andere Autoren empfehlen eine separate Testeinheit zur Eingewöhnung davorzuschieben, da bei einmaliger Testung selten das wahre EWM ermittelt würde (Kraemer & Fry, 1995).
Trotz der aufgezeigten Mängel an der Methode des EWM hat sie sich bei Beachtung gewisser Kritikpunkte in der Praxis bewährt (Banzer et al. 2004, S. 98). Kritisieren ist die eine Seite, besser machen die andere.