Begriff: Meisterlehren
Meisterlehren
„Meisterlehren“ (master theories), Übertragung des Grundmodells handwerklichen Ausbildungsverhältnisses zwischen Meister (Experte) und Lehrling auf andere Bereiche der Ausbildung (z.B. Kunst und Musik, „Meisterschüler“).
Im Sport Trainingskonzeptionen erfolgreicher Trainer, die maßgeblich die Trainingslehre beeinflussten. Nach wie vor sind die Erfahrungsberichte unserer erfolgreichsten Trainer elementarer Bestandteil der Trainerausbildung. Sie zwingen aber auch den Trainer selbst, die wesentlichen Zusammenhänge, die zur Spitzenleistung der Schwimmer führten, zu erkennen, mit den Erkenntnissen der Sportwissenschaft zu verknüpfen und wiederzugeben. So berichten in dem 3. Band der Schwimmtrilogie „Wege zum Topschwimmer“ (Rudolph Hsg. 2014) einige der erfolgreichsten deutschen Schwimmtrainer über ihr Training. Trotzdem sind Methoden, Fachwissen und Erkenntnisse hochqualifizierter Ausdauertrainer in der wissenschaftlichen Literatur zu wenig behandelt worden (Sandbakk et al. 2025). →Trainingsauswertung, →Aus- und Fortbildung, →Fachkompetenz, →Methoden- und Vermittlungskompetenz, →Gebrauchstheorie (des Trainers)
„Grau ist alle Theorie – entscheidend is auf’m Platz“ Alfred Preißler (1921 – 2003), deutscher Fußballer
Exkurs: „Neben einem klaren mentalen Modell, wie man den Trainingsprozess organisiert und umsetzt, betonen erfolgreiche Trainer und Athleten oft Indikatoren für die Trainingsqualität als entscheidende Faktoren für den Erfolg. Daher würde die Aufklärung und Validierung der langjährigen Weisheit von Trainern, die mit mehreren Athleten Erfolg erzielt haben, neue Einblicke in das Ausdauertraining der Best-Practice-Ausdauer bieten und neue Hypothesen generieren, die in zukünftigen experimentellen Designs getestet werden.“ (Sandbakk et al. 2025).
- Rudolph, K. (2007). Theorie oder/und Praxis. Leistungssport (37)3, 22-24
- Killing, W. (2022). Meisterlehren: Was wir von erfahrenen Trainern lernen können. Teil 1: Eckdaten zur Untersuchung und langfristiger Leistungsaufbau. Leistungssport, 52 (5), 10-18. Zugriff am 08.05.2025 unter https://ls.sport-iat.de/Record/4083305