Einzelbewegung

13. August 2024 E 0

Einzelbewegung (stroke; kick), Im Schwimmen Bezeichnung für einen Teil der Gesamtbewegung, vorwiegend beschränkt auf den Einsatz der Extremitäten als Armbewegung– oder Beinbewegung.

Einzelbewegung
Muskelgruppen, die an der Brust-Armbewegung beteiligt sind (Weineck, 2002, S.244, mit Genehmigung des Splitta-Verlages)

Sauerstoffsättigung, arterielleWenn auch der Anteil der Extremitätenmuskulatur bei etwa 15% der gesamten Skelettmuskulatur liegt, kann man die Einzelbewegung nicht der lokalen Ausdauer zuordnen, da immer auch größere Muskelgruppen des Rumpfes beteiligt sind. Bei der Armarbeit werden fast 90% der Sauerstoffaufnahme der unteren Extremitäten erreicht. Bei der Beinarbeit liegt die Sauerstoffaufnahme fast im Bereich der Ganzkörperbewegung (Witt, 2008). Während maximaler stufenförmiger Belastung präadoleszenter Schwimmer an Fahrrad– und Armkurbelergometer verhielten sich die Sauerstoffsättigungswerte der Bein- und Armmuskeln ähnlich (Mažuolyte-Binderiene & Stasiule, 2023).
Einzelbewegungen sind bedeutsam im motorischen Lernen, da sich der Anfänger auf einen Teil der Gesamtbewegung konzentrieren kann, und zunehmend im langfristigen Aufbau zur Konditionierung. Der Anteil kann bei 30 – 50% des Belastungsumfangs (m) liegen. Die Teilstreckenlänge sollte dem Vermögen des Schwimmers angepasst sein und bei relativ hoher Belastungsintensität die geforderte Bewegungsstruktur gewährleisten (→Bewegungsgüte). Auf Auftriebsmittel sollte weitgehend verzichtet werden. Im Training sollte auf Einzelbewegungen immer die Gesamtbewegung folgen. Beispiel:  3(4 x 50m) Arme, Beine, Gesamtbewegung.

Schwimmlexikon-Einzelarbeit Anteil
Anteil der Einzelbewegung der Gesamtkilometer und davon Arme/Beine in % (nach Küchler & Graumnitz, 2007)

Exkurs: Nach einer Befragung wendeten amerikanische Elitetrainer  durchschnittlich 58% (40-85%) für Gesamtbewegung, 19% (0-30%)  für Armbewegung und 22% (10-40%) für Beinarbeit vom gesamten Trainingsvolumens an (Morris et al. 2019). Nach einer Sudie von Keller et al. (2024) tragen die unteren Extremitäten mit 43,8% (Arme 56,2%) wesentlich zu den Belastungs-Geschwindigkeitsprofilen hochtrainierter Schwimmer beim Kraulen bei.

Video: (Beispiel Einzelarbeit Kraul-Beine) https://www.youtube.com/watch?v=5iirZS3oQ-Q (Zugriff am 9.02.2019)


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