Rehabilitation
Rehabilitation (rehabilitation), allgemein als Wiedereingliederung einer Person in das berufliche und gesellschaftliche Leben. „Unter medizinischer Rehabilitation (Reha) versteht man die Wiederherstellung von körperlichen Funktionen, Organfunktionen und von Gesundheit und gesellschaftlicher Teilhabe mit physiotherapeutischen Maßnahmen, Ergotherapie, übenden Verfahren, Mitteln der psychologischen Medizin und Anleitung zur Selbstaktivierung“ (Wikipedia). →Gesundheitssport,
Der DOSB bietet den Ausbildungsgang „Sport in der Rehabilitation“ mit folgenden Profilen an: Sport in Herzgruppen, für Diabetiker, in der Krebsnachsorge, bei Osteoporose, bei Rheuma und bei Wirbelsäulenerkrankungen. Schwimmen zählt zu den maßgeblichen Reha-Sportarten. Die Rehabilitation von Sportverletzungen erfolgt zumeist nur unter klinischen (medizinischen) Aspekt. Hier sind verstärkt biopsychosoziale (Kleinert 2021) und sportsoziologische (Mayer & Thiel, 2011) Modellansätze einzubeziehen. Zu einer erfolgreichen Rehabilitation im Hochleistungssport zählen der sofortige Beginn physiotherapeutischer Maßnahmen unmittelbar nach der Verletzung, die Erstellung eines ärztlichen und physiotherapeutischen Befunds mit Zielstellung sowohl der Wiederherstellung der verletzten Struktur als auch der Erhaltung des Trainingszustands bis zur Forderung nach einer sehr engen Zusammenarbeit zwischen behandelndem Arzt, Vereins– und Verbandstrainer mit den Physiotherapeuten. Angewandt werden physiotherapeutische Elemente (wie sensomotorisches Training, osteopathische Techniken, Mobilisationstechniken, Schmerz- und Temperaturmanagement, Elektrotherapie, Verbände oder Massagen) und trainingstherapeutische Elemente (wie die rehabilitative Leistungsdiagnostik, trainingsvorbereitende Maßnahmen, Erhaltungs-, Aqua– und kardiovaskuläres Training, apparatives und sportartspezifisches Training). Je nach Verletzung und konditioneller Verfassung des Sportlers sind die zur Rehabilitation empfohlenen Zeiträume sehr unterschiedlich, von 2 Wochen bei Muskelverhärtung bis zu 32 Wochen nach einer Operation des vorderen Kreuzbandes (Froese Hrsg. 2010). Im Skisport wurde nach einer Ruptur des vorderen Kreuzbandes ein sogenanntes „Return-to-Ski“-Modell entwickelt, bei dem der Sportler erst vier Stufen von verschiedenen ärztlich-klinischen Untersuchungen und spezifisch-funktionellen Tests durchlaufen muss, bevor er wieder für wettkampffähig erklärt wird: 1. Klinische Testung, 2. Return to Activity, 3. Return to Sport und4. Return to Competition (Brucker et al. 2016).
Wichtiger ist aber, Verletzungen durch sportartspezifische Präventionsprogramme und damit langwierige Reha-Maßnahmen zu vermeiden. Für „angeschlagene Schwimmer“ reicht oft ein Wechsel der Muskelgruppen (Schwimmtechnik) oder der Trainingsmittel, z.B. Schwimmbank (Stott, 2018) bis zur deutlichen Belastungsreduzierung (→Aktive Erholung).
- Unterstützung durch die Krankenkassen: https://www.betanet.de/reha-sport-und-funktionstraining.html – Zugriff 14.11.22
- Position BGM: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/rehabilitation.html – Zugriff 14.11.22
(erstellt von Patrizia Mayer am 22.08.2017 und Klaus Rudolph am 14.11.22)