Somatogramm (somatogram), griech. soma, Körper und gramma, Geschriebenes; grafische Darstellung von anthropometrisch erfassten Merkmalen als Einzelgrößen (z.B. Körperhöhe), Indices (z.B. Body-mass-Index) oder zur Darstellung von Somatotypen. Bewährt hat sich z.B. die Wachstumsbeurteilung von Kindern anhand von Vergleichsskalen. →Wachstumskurve Eine große Hilfe bei der Beurteilung des Wachstums von Kindern und damit auch bei der Talentauswahl sind ...
Skelettreife (bone age), auch Knochenalter, Entwicklungsgrad der Skelettknochen als Ausdruck des Knochenalters, vornehmlich der linken Hand. Man geht davon aus, dass sich das Handskelett bei normaler Entwicklung nach einem bestimmten Muster entwickelt, wobei sich die Reifung beim Mädchen etwas schneller vollzieht als beim Jungen. Der Mittelwert (50% der Kinder) wäre dann identisch mit normalem Entwicklungsalter. ...
Relativer Alterseffekt (RAE) (relative age effect), auch Geburtsdateneffekt. Phänomen, dass früher Geborene eines Jahrgangs körperlich reifer als die Jüngeren sind und so als talentierter wahrgenommen werden. Das trifft besonders dann zu, wenn eine Leistungsauswahl nach kalendarischem Alter oder Jahrgängen vorgenommen wird (Wettkampfsystem). Der im Leistungssport tätige Trainer ist stets auf der Suche nach Talenten und ...
Shortlist (engl. aus short = kurz und list = Liste), durch Namensstreichungen aus der Longlist reduzierte Auswahlliste für einen Wettbewerb, einen Arbeitsplatz, eine Auszeichnung usw. Die Bezeichnung wurde 2016 bei der Auswahl der Schwimmer für die Olympischen Spiele übernommen. Die Namen der Sportler waren noch deutsch.
Selektion (selection), lat. selectio „Auswahl“, „Auslese“; in der Biologie die Auslese von Organismen, die am besten überleben können und damit ein Mechanismus der Evolution; in der Eignungsdiagnostik die gesellschaftliche und schulische Bevorzugung (Auslese) begabter und leistungsstarker Menschen. Da der Begriff durch den Holocaust belastet ist, wird er oft gemieden. Das ändert aber nichts daran, dass ...
Screening (engl.),„unter die Lupe nehmen“; Testverfahren, um Elemente mit bestimmten Eigenschaften herauszufinden. Die Anwendung ist vielgefächert, von der Medizin (z.B. Vorsorgeuntersuchungen), Psychologie und Soziologie (Herausfiltern von Personen mit bestimmten Merkmalen), Pharmaforschung (Suchen bestimmter Substanzen) bis zum allgemeinen Sprachgebrauch. →Sporttauglichkeitsuntersuchung Im Sport die Überprüfung der Begabung für eine bestimmte Sportart (Talentsichtung) oder auch der Belastbarkeit (→Leistungsdiagnostik). ...
Sampling (sample), Stichprobe, Auswahl, in der angloamerikanischen Sportwissenschaft wird darunter die Ausübung mehrerer Sportarten verstanden, aus denen Kinder später frei und selbstständig auswählen können (→deliberate play). Als Gegensatz zur frühzeitigen Entscheidung für eine Sportart (→deliberate practice). →Spezialisierung, frühzeitige Eine Metaanalyse (53 von 9257 Artikeln ausgesucht) schien das Sampling zwischen den Sportarten die Verbesserung der sportlichen ...
ROHRER-Index (ROHRER-index) auch Ponderal-Index, Körperfüllenindex als Quotient aus Körpermasse (g) zu Körperhöhe3 (cm). In der neueren Literatur durch den Body-mass-Index ersetzt (der die Körperhöhe nur zum Quadrat erhebt). Mit zunehmendem Längenwachstum wird der ROHRER-Index kleiner, bei zunehmender Körperfülle größer. Daten von 7500 Athleten zeigen signifikante Differenzierungen anthropometrischer Merkmale in Abhängigkeit vom Körperbautyp. So sind bei ...
Retardation,-dierung (retardation), lat. retardare „verzögern“; in der Medizin die Verzögerung des körperlichen und/oder geistigen Wachstums, im Gegensatz zur Akzeleration. →relativer Alterseffekt Retardation wie Akzeleration beeinflussen die sportliche Leistungsfähigkeit. Retardierte Kinder sind bei der Leistungsauswahl oft benachteiligt, deshalb sollte das biologische Alter berücksichtigt werden. So korrelieren Ausdauer und Kraft hochgradig mit dem biologischen Alter, aber nicht ...
Reifung (maturing), Weg zur Reife; vorwiegend autonomer Prozess der somatischen und psychischen Entwicklung bis zur vollen Funktionsfähigkeit (→Maturität), die normal, beschleunigt (→Akzeleration), verzögert (→Retardation) oder disharmonisch (zwischen körperlicher und geistiger Entwicklung) vor sich gehen kann. Dabei bilden die genetisch bedingten Reifungsvorgänge und die durch die Umwelt bedingten Einwirkungen eine dialektische Einheit. →Wachstum, →biologisches Alter Die ...