Todesfälle im Sport
Todesfälle (im Sport) (death), die meisten Todesfälle im Sport haben eine Vorgeschichte, die zu einer allmählichen Funktionsstörung des Herzens führte. So auch beim norwegischen Weltmeister über 100m Brust Dale Oen, der 26-jährig im Höhentrainingslager einem Herzinfarkt erlag. Die Häufigkeit plötzlicher Todesfälle bei jungen Sportlern wird mit 0,5 bis 2 pro 100 000 im Jahr angegeben. Das Risiko steigt jenseits des 35. bis 40. Lebensjahres und mit der Intensität der sportlichen Belastung. Es ist bei Männern gegenüber Frauen um das 5- bis 15fache erhöht. „Bei jungen Sportlern dominieren angeborene Erkrankungen des Herzmuskels: hypertrophe Kardiomyopathie bei etwa 30%, Anomalien der Herzkranzgefäße bei etwa 15 % oder entzündliche Herzerkrankungen bei etwa 5 %. Auch der Aufprall von harten Gegenständen (z. B. Aufprall eines Balls auf den Brustkorb) kann zu gefährlichen Rhythmusstörungen und zum plötzlichen Herztod führen (Häufigkeit etwa 20 %). (Trappe, http://www.herzstiftung.de/pdf/zeitschriften/HH2_06_Sport.pdf).
So ist auch nicht der Tod durch Ertrinken bei Schwimmern die maßgebliche Todesursache, sondern die Belastung trotz Grippe (Infekte), Bronchitis oder Vorschädigung des Herzens. Hier muss besonders auf Wettkämpfe nach verschlepptem Infekt verwiesen werden (→open windows), ebenso auf ein nach intensiven und längeren Trainingsbelastungen geschwächtes Immunsystem. Achtung ist geboten, da sich krankhafte Komplikationen des Herzens nicht gleich dramatisch äußern, sondern die Leistungsfähigkeit anfangs langsam und kaum bemerkt nachlässt. Mit regelmäßigen Gesundheitsschecks (Belastungs-EKG bei Hochleistungssportlern ein Muss!), gesicherten Regenerationszeiträumen und einer längeren Sportpause nach fieberhaften und selbst fieberfreien Infekten ist der organisierte Sport von unbestrittenem gesundheitlichem Nutzen.
Exkurs: In einer Studie zur Todesrate hat Thiele (2020) die Daten aller 6066 deutschen Olympia-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer zwischen 1956 und 2016 ausgewertet. Die Mitglieder der deutschen Olympiamannschaften weisen bislang eine im Vergleich mit der Gesamtbevölkerung höhere Mortalitätsrate. Die Überlebensraten für die Mitglieder der Olympiamannschaften der alten Bundesrepublik sind niedriger als die der DDR-Olympioniken. Differenzen zwischen Sportarten wurden nicht gefunden, aber steigende olympische Erfolge führen zu höheren Mortalitätsraten.
Mehr zum Thema: Nörrenberg, T. (2021). Lebensbedrohliche Zwischenfälle in Training und Wettkampf. DSTV-Reihe Bd. 46, 127-142