Die Rollwende wird wie folgt ausgeführt (Text und Aufnahmen von Petra Wolfram, OSP Hamburg/Schleswig-Holstein):
Typische Fehler im Bewegungsablauf der Rollwende (nach Küchler, 2015, S. 73):
der Abstand zur Beckenwand ist zu groß, wodurch die Füße mit großem Kniewinkel an die Wand gesetzt werden und so die Abstoßgeschwindigkeit verringert wird.
bei der Drehung wird zu spät im Kniegelenk gebeugt, dadurch wird die Drehzeit verlängert
die Füße werden beim Abstoß zu hoch an die Wand gesetzt, dadurch ist der Abstoß abwärts gerichtet, was zur Verlängerung des Weges und zu Geschwindigkeitsverlust führt.
Zu langes Gleiten beim Abstoß, dadurch fehlende Antriebsimpulse für Übergang.
*japanische Biomechaniker ermittelten, dass eine flachere Neigung und Abflachung der elliptischen Bahn des Kopfes während der Rotationsphase für eine schnellere Wende vorteilhaft war (Nomura et al. 2014).
Im Rahmen der Wettkampfanalyse wird die Wende in bestimmte Messbereiche unterteilt. Die werden zumeist noch über manuelle Digitalisierung von Videoaufnahmen erfasst. Es ist aber auch möglich, Zeit, Orientierung und Geschwindigkeit des Schwimmers während der gesamten Wende mit einem implementierten Trägheitsnavigationssystem zu bestimmen (Le Sage et al. 2013). Dabei spielt es im Sinne eines Rankings eine Rolle, ob man den Wendenbereich bereits 15m, 10m oder 5m von der Wand definiert (Koster et al. 2022).
Mehr zum Thema:
– Küchler (2014). Rollwende, In: Rudolph et al. „Wege zum Topschwimmer“, Hofmann, S.153-155
– Küchler (2015). Die Wende im Schwimmen. DSTV-Reihe Bd. 37, S. 64-78