Missbrauch, sexueller (sexual abuse), sexuelle Handlungen vor, an oder mit einem Kind (§ 176 StGB) oder Jugendlichen, die gegen Entgelt stattfanden oder wenn die Fähigkeit zur sexuellen Selbstbestimmung des Jugendlichen fehlt und der Erwachsene dies ausnutzt (§ 182 StGB). Beim Trainer-Sportler-Verhältnis würde eine sexuelle Handlung mit jugendlichen Sportlern nach § 174 StGB als sexueller Missbrauch ...
REISS-Profile (REISS motivation profile), in den 1990er Jahren vom US-amerikanischen Psychologen Reiss begründetes und von Boltersdorf in den deutschen Spitzensport eingeführtes Verfahren, mit dem 16 Lebensmotive (→Motiv) mit Hilfe eines Persönlichkeitstestes ermittelt werden. Damit soll „einem Fingerabdruck ähnlich“ die Persönlichkeitsstruktur abgebildet werden („Theorie der 16 Lebensmotive“). Nach der üblichen euphorischen Phase (die auch nicht vor ...
Regulationssystem, kognitives (cognitive control), Teilsystem der Regulationsstruktur von Handlungen, gekennzeichnet durch „geplantes, willentliches Verhalten auf der Grundlage eines explizit bewussten Wissens- und Regelbestandes (→Willenshandlung). Der Funktionsschwerpunkt des Regulationssystems liegt auf der präventiven, längerfristigen Anpassung an komplexe, variable, neuartige und vor allem auch zukünftige Begebenheiten“. Das kognitive Regulationssystem ermöglicht auch, Handlungen unter ungewissen Bedingungen sinnvoll zu ...
Regression (regression), lat. regredi „umkehren, zurückgehen“; allgemein ein Zurückbilden (z.B. von Tumoren), Zurückweichen (z.B. der Front) bis zur Fehlfunktion bei Software (Wikipedia). Für den Sport relevant als statistisches Verfahren und in der Psychoanalyse: In der Statistik die Darstellung der Abhängigkeit von Variablen (z.B. zwischen der Armzugkraft (→dynamische Maximalkraft) und der Schwimmgeschwindigkeit über 50m Freistil), die ...
Regellernen (rule learning), Lerntheorie nach Gagne (1965), wonach Wissen (definiert als Ketten von Begriffen) vorhanden sein muss, um Regeln zu erlernen, d.h. die Zusammenhänge zu verstehen. Folgt man den Ergebnissen der Gehirnforschung, dann ist unser Gehirn nicht für das reine Faktenlernen, sondern für das Prinzipien- oder Regellernen optimiert (http://www.irwish.de/Site/Biblio/Spitzer/Lernen.htm – Zugriff 4.11.22). Beispiel: ein Kind ...
Rede (speech), mündliche Äußerung (Aussage) zu einem bestimmten Thema, die in ihrer Wirkung bestimmten Regeln (Rhetorik) unterliegt. Der Trainer will mit Reden hauptsächlich überzeugen und Wissen vermitteln und schwankt dabei zwischen Missionar und Lehrer. Es gibt zahlreiche Hinweise im Internet und in Büchern, wie man eine gute Rede verfasst. Auch wenn man krampfhaft versucht, alle ...
Reaktion (reaction), lat. reactio ‚Rückhandlung‘; bei lebenden Systemen die Antwort des Organismus auf einen Reiz, z.B. Verengung der Pupillen bei Lichteinfall. Es gibt simple Reaktionen, wie z.B. einen Hustenreflex und komplexe Reaktionen, bei denen physiologische und psychologische Abläufe wechseln (z.B. sexuelle Reaktion bis zu Einstellungsveränderungen). →Reaktionsfähigkeit Im Sport wird die ganze Bandbreite akustisch-motorischer, psychovegetativer, taktil-motorischer ...
Rationalisierung (rationalization), lat. ratio „Rechenschaft, Vernunft“, hier „auf Vernunft beruhend, berechnend“; Bemühungen und Lösungen zur Verbesserung der Effektivität von Prozessen (z.B. in der Produktion). Auch im Leistungssport sollten Rationalisierungsmaßnahmen dazu beitragen, Mittel und Personen effektiv einzusetzen, um mit gleichem oder weniger Aufwand die „Ertragskraft“ (sportliche Leistungen) und damit ein erfolgreiches Bestehen im Olympischen Sport zu ...
Rangordnung (hierarchy; ranking), Reihenfolge mehrerer vergleichbarer Objekte, die nach deren Bewertung (z.B. Weltrangliste im Tennis, Bestsellerliste Literatur) erfolgt (Ordnungsrelation). In der Verhaltensforschung bekanntes System von Beziehungen unter Tieren (und Politikern) („Hackordnung“). Sportmannschaften und Trainingsgruppen zeichnen sich zumeist durch ein System von Rangordnung aus, das maßgeblich von der Stellung und Wertschätzung der Sportler bestimmt wird. So ...
Burnout (dt.:ausgebrannt), aus dem Engl. übernommene Beschreibung für einen chronischen Erschöpfungszustand mit Krankheitsgefühl, der über Monate andauern kann und bis jetzt noch nicht eindeutig wissenschaftlich definiert ist. Die deutschen Psychologen definierten Burn-out als „Risikozustand für psychische und somatische (körperliche) Erkrankungen durch Arbeitsüberlastung“ und grenzten diesen Zustand von psychischen Erkrankungen, z.B. einer Depression ab, wobei die ...