Wut
Wut (rage), impulsiver und aggressiver Affekt nach einer kränkenden Situation oder Bemerkung. Die Entstehung der Wut wird mit drei Theorien begründet:
- der Triebtheorie (nach FREUD), die von einem angeborenen Aggressionstrieb ausgeht,
- der Frustrations– Aggressions-Theorie, die unter Wut vor allem ein Abreagieren versteht und
- der Lerntheorie, wonach Wut ein erlerntes Verhalten ist.
Wut/Wutanfall entspricht nicht unserem Sozialverhalten und ist gesellschaftlich nicht akzeptiert. Unterdrückte Wut kann zu Erkrankungen führen (→Depression, Alkoholsucht, →Essstörungen). Deshalb sollte ermöglicht werden, die die Wut auslösenden Gefühle auszudrücken, da somit der Zugang zu den seelischen Verletzungen erleichtert wird (Wikipedia).
Exkurs: Zu Beginn der Menschheitsgeschichte versuchte man mit Wut Hindernisse zu beseitigen, die der Befriedigung der eigenen Bedürfnisse im Wege standen, Wut war ein Element des Angriffsverhalten mit dem Ziel der Zerstörung. Im Laufe der Zeit haben Emotionen jedoch etwas an ihrer rein evolutionsbiologischen Funktion verloren. Auf einen Reiz folgt nicht mehr automatisch und unter allen Umständen das reine, ungefilterte emotionale Verhalten. Anstelle von Wut ein milder Frust (nach Artikeln aus „mobilesport.ch). Diese Wandlung ist besonders für den Leistungssport wichtig, da er von seiner Anlage her (Bezwingen des Gegners) die „alten Emotionen“ anspricht. Doch Wut führt zu Überreaktionen, die das eigentliche Anliegen infrage stellen können (Technikfehler, Verlassen der strategischen Linie, Regelverstoß usw.). Einige Empfehlungen, wie man Wut abbauen kann, lassen sich im Sport schlecht umsetzen. So kann man dem Boxer nach einem eingefangenen Haken in der dritten Runde kaum empfehlen, erst einmal bei einem Spaziergang „abzutouren“, die Gedanken aufs Papier zu bringen oder eine Nacht darüber zu schlafen. Der Sportler muss lernen, die Wut „ohne Verdauungsprobleme herunterzuschlucken“.
Auch der Trainer muss sich beherrschen können, denn Wut wird auch immer als Schwäche ausgelegt. Und diese kann sich auf seine Aktiven übertragen. Und nicht vergessen: Ärger und emotionale Aufgebrachtheit sind externe Trigger (Auslöser) für einen Infarkt (Smyth et al. 2016).
„Manche weise Männer haben den Zorn als eine vorübergehende Geistesstörung bezeichnet.“ Seneca (4 v.Ch. – 65 n.Ch.) römischer Philosoph