Reflex, bedingter (conditioned reflex), an die Tätigkeit der Großhirnrinde gebundene, erworbene (durch Erfahrung), unbeständige (erlernbare) Reaktionen auf einen Reiz, die auch jederzeit wieder gelöscht werden können. Bedingte Reflexe zählen als elementare Lernform. Sie sind zurückzuführen auf PAWLOW, der bei seinen Forschungen über die Arbeitsweise der Verdauungsdrüsen entdeckte, dass seine Versuchstiere nicht erst beim Anblick oder ...
Reaktionszeit (reactio time; response time), Zeit zwischen Reizsetzung und Reaktion, die individuell sehr unterschiedlich ausfällt. So wirken sich Müdigkeit, geringe Aufmerksamkeit, hohe Temperaturen oder Alkohol negativ auf die Reaktionszeit aus; positiv ein gut funktionierender Gehör- und Sehsinn und Erfahrung. Angeblich ist die Geschwindigkeit, mit der ein Mensch Informationen verarbeitet, ein Maß für die Intelligenz (https://de.wikipedia.org/wiki/Hicksches_Gesetz ...
Reaktionsfähigkeit, motorische (reactive ability, motor), Komponente der koordinativen Fähigkeit „zur schnellen Einleitung und Ausführung zweckmäßiger motorischer Aktionen auf mehr oder weniger komplizierte Signale“ (Meinel & Schnabel, 2007, S.223). Diese Signale können auf akustischem Weg übertragen werden, wie z.B. beim Startschuss. Häufig muss aber schnell auf veränderte Situationen im Wettkampf reagiert werden („mitgehen“, Spurt ansetzen usw.). ...
Reaktion (reaction), lat. reactio ‚Rückhandlung‘; bei lebenden Systemen die Antwort des Organismus auf einen Reiz, z.B. Verengung der Pupillen bei Lichteinfall. Es gibt simple Reaktionen, wie z.B. einen Hustenreflex und komplexe Reaktionen, bei denen physiologische und psychologische Abläufe wechseln (z.B. sexuelle Reaktion bis zu Einstellungsveränderungen). →Reaktionsfähigkeit Im Sport wird die ganze Bandbreite akustisch-motorischer, psychovegetativer, taktil-motorischer ...
Reafferenzprinzip/-modell (reafference principle), Modell zur Beschreibung von Regelvorgängen im zentralen Nervensystem (ZNS). Als allgemeines Funktionsprinzip der Nerventätigkeit (→Nervensystem) beruht es auf einem durch Rückkopplung (→Feedback) geschlossenen Reflexbogen. Mit dem motorischen Befehl (Efferenz) entsteht gleichzeitig im „motorischen Gedächtnis“ eine Kopie (Efferenzkopie), die mit dem durch die motorische Handlung gelieferten Erregungsmuster (Reafferenz) verglichen wird. Durch den ständigen ...
Reafferenz (reafference), lat. re- = wieder, zurück, affere „hinbringen“; Rückmeldung (Feedback) einer Bewegung über die Nervenbahnen (Bewegungsempfinden). →Reafferenzprinzip, →Afferenzsynthese Mehr zum Thema: http://www.sportunterricht.de/lksport/reaff.html – Zugriff 20.10.22
Raumsinn (spatial perception), Fähigkeit, sich den Raum dreidimensional vorzustellen. In der Psychologie Sinnesempfindungen räumlich zu lokalisieren und/oder die Lage des Körpers oder seiner Teile zueinander bewusst zu empfinden. →Körperwahrnehmung, →Sinnesorgan , →Raumorientierung, Mehr zum Thema: http://symptomat.de/R%C3%A4umliche_Orientierung_(Raumsinn) – Zugriff 18.10.22
Raumorientierung (space orientation), Fähigkeit – 1.- die eigene Körperposition im Verhältnis zur Umwelt zu bestimmen, selbstständig eine bestimmte Lage im Raum einzunehmen und nach Richtung und Entfernung zu regulieren oder einfacher: sich bewusst zu sein, wo links, rechts, oben und unten ist. Dabei sind je nach Geschlecht unterschiedliche Hirnareale beteiligt. Probleme bei der Raumorientierung sind ...
Rasur (shave), Haarschnitt hier Körperrasur als umstrittenes Verfahren zur Leistungssteigerung im Schwimmen, wonach angeblich auf 100m 1-2 Sekunden schneller geschwommen werden könnte (Counsilman, 1968), was durch biomechanische Untersuchungen nicht bestätigt ist. Mit dem Zweistreckentest nach MADER konnten signifikant höhere Schwimmgeschwindigkeiten nach Körperrasur ermittelt werden (Mikoleit, 2004), dies allerdings auch bei weniger behaarten Schwimmerinnen. Die Mehrheit ...
Querschnittslähmung (paraplegic), Kombination von Syptomen, die bei Unterbrechung der spinalen Nervenleitung auftritt (→Nervensystem). Die Ursache können Verletzungen des Rückenmarks (z. B. bei Wirbelsäulenbrüchen), aber auch Tumore und andere spezielle Erkrankungen (z. B. multiple Sklerose) sein. Die Lähmung der aktiven Beweglichkeit von Gliedmaßen kann in Abhängigkeit vom Schädigungsausmaß des Rückenmarks von unterschiedlicher Ausprägung sein. Anhand der Schwere dieses ...