Reliabilität

02. Dezember 2022 R 0

Reliabilität (reliability), lat. reliabel „zuverlässig“; Zuverlässigkeit; neben Objektivität und Validität eines der drei wesentlichen Gütekriterien. Die Reliabilität besagt, dass die Wiederholung eines Tests (Re-Test) unter gleichen Bedingungen bei gleichen Probanden zu demselben Ergebnis gelangt. Die Messgenauigkeit wird durch den Realitätskoeffizienten bestimmt. →Testauthentizität

Beispiel: In den Ausdauersportarten sind Laktatmessungen grundsätzlicher Bestandteil der Trainingssteuerung. Oft werden aber im „Feld“ gemessene Werte gegenüber Laborwerten angezweifelt. Deshalb wurden Messwerte des tragbaren Lactate Pro 2-Analysegeräts (LP2) mit denen des laborgestützten Analysegerät YSI 1500 Sport (YSI) verglichen. Obwohl die LP2-Messungen ~1,42-mal höher waren als die YSI-Messungen, wurden keine signifikanten Unterschiede (P > .05) bei der Quantifizierung von Belastungs-, Herzfrequenz– oder Sauerstoffverbrauchsdaten an der Laktatschwelle festgestellt. Die Ergebnisse sprechen dafür, das LP2 zur Ermittlung von Trainingsintensitäten an der Laktatschwelle einzusetzen (Crotty et al. 2022).

Exkurs: Inzwischen bietet die Wearable-Technologie eine schwindelerregende Vielfalt an möglichen Funktionen: von Thermometern und Barometern, Magnetometern und Beschleunigungsmessern bis hin zu Oximetern und Kalorimetern. Tragbare Geräte messen Energieverbrauch, Trainingsbelastung, Schrittzahl und Herzfrequenz. Validität und Zuverlässigkeit der verschiedenen Messgrößen sind aber uneinheitlich. Algorithmen sind nicht öffentlich zugänglich und es mangelt an hochwertigen Validierungsstudien. Es ist ratsam, bei der Interpretation dieser Messwerte Vorsicht walten zu lassen (Shei et al. 2022).

„In der Psychiatrie (Psychologie und Psychotherapie) kann man die Reliabilität und auch die Validität nur auf der Ebene der Ideen subjektiv gültig erkennen und subjektiv gültig überprüfen. Mit anderen Worten: man kann nur auf der Grundlage von subjektiver Evidenz die psychiatrischen Einheiten erkennen und überprüfen… Man erkennt damit den großen Unterschied der Psychiatrie im Vergleich zur Medizin, wo man in vielen Fällen auf der Grundlage von objektiven Befunden allgemein gültig entscheiden kann was zutreffend ist.“ (Mäser, O. 5.5.12: https://www.psychiater-psychotherapie.com/deutsch-reliabiltat/ – Zugriff 2.12.22).

„Es ist ein großer Unterschied, ob etwas meiner Vernunft, als ein Gegenstand schlechthin, oder nur als ein Gegenstand in der Idee gegeben wird. In dem ersteren Falle gehen meine Begriffe dahin, den Gegenstand zu bestimmen; im zweiten ist es wirklich nur ein Schema, dem direkt kein Gegenstand auch nicht einmal hypothetisch zugegeben wird, sondern welches nur dazu dient, um andere Gegenstände, vermittelst der Beziehung auf diese Idee, nach ihrer systematischen Einheit, mithin indirekt uns vorzustellen.“ (Kant 1724-1804, Deutscher Philosoph)

Mehr zum Thema: http://www.spektrum.de/lexikon/psychologie/reliabilitaet/12834 – Zugriff 2.12.22


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert